Knapp 100 km schlängelt sich der Harzer-Hexen-Stieg durch das Mittelgebirge und am 16.4. (Ostersonntag) geht es für uns los. MoTwo und Ich werden noch einen kleinen Osterlunch mit der Familie genießen und ggf. noch das eine oder andere „Ei“ suchen. Dann wollen wir uns aber spätestens, solange der Rest der Menschheit noch verdaut, auf den Weg machen. Wir brauchen ca. 2,5 bis 3 Stunden nach Osterode und von dort aus wollen wir dann die klassische Tour über den Brocken auf der Nordroute nach Thale nehmen.
Da wir ja erst frühstens so gegen drei, halb vier in Osterode ankommen werden wird die erste Etappe wird recht kurz werden. Wir Planen unseren ersten Stop in Lerbach einzulegen. So hätten wir am ersten Tag die „offizielle“ Startzeremonie mit der Eintragung ins Harzer-Hexen-Stieg Buch, den ersten Stempel vom Eselsplatz (HWN140) eingesammelt und die ersten 4-5 Kilometer bereits hinter uns gelassen. Soweit so einfach.
Tag Zwei führt uns dann 15 Kilometer weit Richtung Altenau. Hier haben wir eine Unterkunft in der Nähe der Kristaltherme wo wir uns dann ggf. noch einmal entspannen können und die dann ja „angewärmeten“ Beine auf den nächsten Tag vorzubereiten.
Nun kommt die Etappe vor der ich am meisten Respekt habe, denn Tag Drei geht direkt zum Brocken! Ich weiß nicht warum, aber ich bin bei meiner Planung davon ausgegangen das die Tour zwischen Altenau und Torfhaus (ca. 10km) keine große Steigung aufweisen würde, keine Ahnung wo ich das her hatte. Nun habe ich in den letzten Tagen erfahren das kurz vor Torfhaus die „Steile Wand“ auf uns wartet. Das sind recht steile 300m Höhendifferenz. Die Planung einfach nochmal über den Haufen zu werfen ist leider auch nicht so einfach, da ich bereits alle Etappenunterkünfte gebucht habe und wegen der Osterferien die Unterkünfte auch schon vor Wochen recht voll waren. Probieren wir es also einfach!
Wir werden einfach wirklich früh loslaufen, in Torfhaus entspannt zu Mittag essen, die Beine hochlegen und dann gut gestärkt die letzten 8 Kilomenter in angriff nehmen. MoTwo freut sich schon und Ich denk einfach an den tollen, wolkenlosen, warmen Rundumblick den wir an diesem Abend auf der Spitze Herzes haben werden. Ich habe zwar auch gehört das es auf dem Brocken mal nebelig und sehr kalt sein kann, aber das sind doch nur Gerüchte… oder?
Nach einer Nacht im Brockenhotel gehts von jetzt an geht es ja eigentlich nur noch Berg ab und das Ziel des vierten Tages ist Königshütte. Das sind 17km die wohl ein ganzes Stück entlang der Brockenbahn Trasse gehen werden. Hier verlassen wir dann auch so langsam unser bekanntes Revier. Die letzten male sind wir immer mehr im Oberharz unterwegs gewesen und ich bin schon gespannt wie sich die Strecke ab hier verändern wird.
Nächtes Etappenziel ist dann Rübeland (Tag Fünf), das sind entspannte 9 Kilomenter an der Ruine Königsburg und dem Zusammenfluss von kalter und warmer Bode vorbei. Als MoTwo das erfuhr gab es sofort einen Kommentar („Nur 9 Kilometer?“) aber als er dann hörte das wir an dem Tag die Baumann- und Hermannshöhle besuchen würden war er sofort dabei.
Von Rübeland geht es dann, immer in Sichtweite der Bode, 15km lang nach Altenbrak (Tag Sechs) und dann nochmals 15km nach Thale (Tag Sieben). In Thale angekommen bin ich mit aktuell noch nicht sicher ob wir uns dann am Ziel unserer Wanderschaft uns direkt wieder nach Osterrode kutschieren lassen oder nicht doch lieber noch eine Nacht verweilen sollten, einfach um die Tour ruhig ausklingen zu lassen. Die eine Nacht würde aber auch bedeuten das wir erst am Sonntag wieder in der Heimat wären und dann wäre gleich am nächsten Tag wieder Alltag, inklusive Schule, Office & Co.