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HHS6: von Rübeland nach Treseburg

Nachdem MoTwo aufgewacht war haben wir eine kurze Lagebesprechung abgehalten und dann wurde meine Planänderung einstimmig angenommen. Gut so! Nach einem kurzen Frühstück brachen wir dann auch gleich auf. Zwei Häuser neben unserem Hotel wollten wir (oder besser gesagt MoTwo wollte das) schon einmal die bisher erwanderten Wandernadeln abholen. Hier sollte laut dem Internet eine Verkaufsstelle sein… aber Fehlanzeige. „Die Nachfrage war hier nicht groß genug“… man könnte meinen das man so etwas dann auch mal im Netz ändern könnte oder?

Unser Weg sollte uns ja Heute immer tiefer ins Bodetal führen. Noch in Rübeland konnte ich ein Zimmer im Hotel Bodeblick in Tresebrug organisieren und so erwartete uns am Abend ein kleines Zimmer unter dem Dach.

Das erste Dorf durch das wir kamen war Neuwerk. Wow, was für ein niedliches HarzerBergbauIdyllenDorf. Überall die typischen Fachwerk Häuser, alles klein und verwinkelt. Man kann sich hier gut vorstellen wie die Bergläute morgens zu den Stollen und Hütten der Umgebung strebten. Heutzutage hat man aber mehr den Eindruck, dass Neuwerk von Hexen(puppen) als von Menschen bewohnt sei.

Kurz hinter Neuwerk ging es dann auf einen kleinen Wanderweg, der an einem leichten Hang zur Bode lag. Nach ein paar hundert Metern sahen wir dann noch mehr Spuren alter Zeit… Stollen! Wir konnten ohne groß zu suchen mindestens 10 (gesicherte) Stollen ausfindig machen. Und auch wenn man sah, das dort kein durch kommen war, musste jeder einzelne mit der Taschenlampe untersucht werden. Auch die dazugehörige Eisenhütte war noch am anderen Bodeufer zu sehen.

Der Weg hinter Neuwerk, entlang der Bode, war auf jeden Fall ganz anders als gestern, heute kamen wir stellenweise bis auf das Niveau des Wassers herunter und konnten sozusagen direkt am Ufer flanieren.

Kurz vor der Talsperre Wendefurth ging es dann noch einmal steil bergauf und wir konnten die 105 Meter hohe Staumauer erblicken… das ist schon sehr beeindruckend. Am höchsten Punkt unserer Tagestour, genau gegenüber dem Pumpspeicherwerk, machten wir unsere Mittagsrast. Hier gibt es eine Steinklippe und MoTwo baute uns aus herumliegenden Schieferplatten einen Windschutz für unseren Kocher. Auf diesem bereiteten wir dann unsere „Nudel in Lasagne Soße“ zu. Köstlich! Nur ein wenig Salz war von nöten. Es ist schon erstaunlich, wie gut so eine „billige“ Tütenmahlzeit, die auf dem eigenen Feuer, in freier Natur, zubereitet wurde schmeckt.

Nach dieser Stärkung ging es dann hinunter zur Talsperre. Auf dieser hatte sich ein Team von „Harzdrenalin“ eingefunden die dort, für einige Adrenalin Junkies, Wallrunning veranstalteten. Man kann sich das ja mal anschauen aber machen? Neee muss nich sein.

Gerade als wir dann hinter der Talsperre wieder in die Wildnis eintauchen wollten, klagte MoTwo für seine Füße. Ich versuchte schon mal eine Busfahrt von Alten Brak aus anzubahnen, aber das kam für MoTwo nicht in Frage. Bei der nächsten Bank haben wir dann erst mal eine eine kleine Pause eingelegt. Vier Blasenpfalstern später waren seine Füße wieder in einem so brauchbaren Zustand das es weiter gehen konnte und so machten wir uns auf die letzten 10 Kilometer Richtung Alten Brak und Treseburg.

Der Weg zog sich noch ganz schön hin und so war es wirklich schön als unser Hotel auf einmal, ganz unvermittelt, vor uns auftauchte. Eigentlich standen noch rund 800 Meter auf meiner Uhr aber nach 18 Kilometern weinten wir den letzten Meter dann auch nicht mehr hinterher.

Beim Essen gab es dann noch ein Wiedersehen mit Manuela die auf einmal durch das Restaurant auf uns zu kam. Nach dem leckeren Abendessen sind wir jetzt endlich auf dem Zimmer und können unsere müden Beine pflegen und sie für die morgige, letzte Etappe präparieren.