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HHS7: Finale in Thale

Das war ein Ritt. Wir haben es geschafft… und wie! Ich hatte ja schon die Vermutung das die letzte Etappe das Endspurt Fieber in unsere Beine spülen würde. Aber das wir für die letzten 10 km nur wenig mehr als 3 Stunden benötigen würden hat mich dann doch überrascht. Aber fangen wir von vorne an…

Das Frühstück? Lecker. Manuela setzte sich noch einmal zu uns an den Tisch und wir spekulierten dann auch darüber wie schnell dieser Tag wohl „verwandert“ sei. Dann ging es rauf aufs Zimmer, Rucksack geschultert und ab auf die Piste. Das müsste so gegen 9:15 gewesen sein.

Der erste Stempel des Tages sollte nur knapp 800 – 1000 Meter entfernt sein und wir spurteten los. Noch vor der markierten stelle tauchte Manuela hinter uns auf und MoTwo zog nochmal das Tempo an. Geht ja nicht an das wir jetzt schon „überrundet“ würden obwohl wir uns so beeilt hatten. Trotzdem. Sie holte uns nach kurzer Zeit ein, verlangsamt dann aber nochmal und wir legten ein paar hundert Meter gemeinsam zurück. Auf einmal wurde ich dann aber stutzig, hätte der Stempel nicht schon kommen müssen? Jupp! Wir mussten also wieder zurück und Manuela zog erst mal weiter. Aber auch beim zweiten mal nachsehen, kein Stempel. Dieser StempelPlanungsProblematik muss ich echt nochmal auf den Grund gehen. Egal wir hatten ja in Rübeland einen „NotfallStempel“ besorgt.

Von dieser Schlappe ließ MoTwo sich aber nicht entmutigen, im Gegenteil. Er zog das Tempo kräftig an und meinte voller Entusiasmuss „Dann können wir Sie, ja noch einholen“! Nach ca. 500 Metern, in denen ich schon langsam zurückgefallen war, machte er auf einmal einen Satz zur Seite. Papa, komm schnell. Ein Feuersalamander hatte seinen Weg gekreuzt und hatte ihn erschreckt. So etwas hatten wir beide noch nicht gesehen. Und weiter ging die Jagd, nach ein, zwei weiteren Biegungen sahen wir Manuela dann tatsächlich wieder. Auch sie wäre beinah über einen Salamander gestolpert. Als wir weiter zogen gab sich MoTwo nochmal richtig mühe Schritt zuhalten aber ein Regenschauer zwang uns erst mal eine „Rüstpause“ einzulegen und dann war sie wirklich weg. Aber es ist schon erstaunlich wie viel es ausmacht wenn man auf so einer Reise ein Zugpferd hat, vom Radfahren kenne ich das noch aber es funktioniert genauso beim Wandern.

Auf unserem Weg zum nächsten Stempel bei der Teufelsbrücke, den wir allmählich ein wenig langsamer angingen sahen wir dann unter anderem noch einen Reiher… aber von Oben! Er schwebte von vorne ein und knapp vor uns tauchte er unter unsere Höhe, wir waren ca. 50 Meter hoch, ab und folgte einer S-Kurve der Bode. Echt Majestetisch.

Danach, als die Beine dann doch langsam von dem Maratonlauf eine Pause brauchten übten wir uns im Steinweitwurf. Wer findet den besten Weg zwischen den Bäumen durch und trifft die Bode. Die Bäume standen zwar nicht sonderlich dicht aber es war trotzdem gar nicht so leicht sie nicht zu treffen.

Kurz vor der Teufelsbrücke und dem Bodekessel ging es dann einige Serpentinen bergab. Hier wäre MoTwo beinahe noch Abgestürzt weil ein Stein sich gelöst hatte aber dank des Treckingstockes konnte er sich gut halten. Bei der Teufelsbrücke angekommen machten wir schnell ein Beweisfoto und dann suchten wir den 24’ten, den entscheidenden Stempel für die Goldene Harzer Wandernadel. ABER ER WAR NICHT DA! Jetzt war ich, waren wir, echt genervt. Sollten wir etwa noch zur Rosstrappe hoch müssen um den letzten Stempel zu bekommen?

Auf diesen Rückschlag hin mussten wir uns erstmal setzen und etwas essen. Aber als ich da so saß habe ich dann Gott sei Dank nochmal das Buch durchgeschaut und nachgezählt. Wir hatten doch schon 26, lediglich meine Strichliste vorne im Buch war nicht aktuell! Glück gehabt. Und nach dem wir das geklärt hatten gab es dann außerdem nach der nächsten Biegung, im Gasthaus Hirschgrund, doch auch noch einen weiteren Stempel. Als wir dann weiter zogen, viel uns noch auf, das wir einen der Trackingstöcke beim Gasthaus vergessen hatten. Also nochmal kurz zurück gespurtet und trotzdem haben wir für diese letzten 2 Kilometer keine 35 Minuten gebraucht. Wie auch immer wir das geschafft haben. Und so konnten um ca. 12:20 bereits unser Zielfoto machen.

Der erste Weg galt natürlich der Tourist Information um das „Lametta“ in Empfang zu nehmen. Hier wurde MoTwo dann auch noch zu einem Wanderprinzen des Jahres 2017 gekürt. Nachdem wir dann die Harzer-Hexen-Stieg Nadel an unserem Rucksack montiert hatten wollten wir dann noch zum Hexentanzplatz hoch um dort etwas zu Essen. Auf dem Weg zum Lift erspähten wir dann noch einmal Manuela. MoTwo hatte ihr noch eine HHS Souvenirmünze an einem Automaten besorgt die nun noch feierlich, auf dem Bahnhofsvorplatz, übergeben wurde. Sie hatte leider erst zu spät von der ganzen Stempellei erfahren, und hatte so keine Offizielle Nadel bekommen können.

Mach‘s gut Manuela und viel Spaß auf deinen weiteren Reisen. wohin immer sie dich führen mögen.

Wir sind dann also zur Talstation und dann ging es ab mit einer Glasbodengondel auf den Gipfel. Das war MoTwo dann aber auch ein wenig Suspekt muss man sagen. Der ganze Hüttenzauber auf dem Hexentanzplatz ist dann doch aber natürlich sehr „touristisch“ gewesen. Wir aßen in einem SB-Restaurant und besuchten danach noch das kleine verdrehte Hexenhaus. Das war ganz nett, hatte gute Ideen aber war auch sehr schnell durchlaufen. Danach ging es dann auch wieder an die Abfahrt, diesmal mit einem undurchsichtigen Boden. Unten angekommen haben wir uns noch ein Eis in der Eisvilla gegönnt und dann ein Taxi organisiert das uns zurück nach Osterode brachte.

… und knapp 3 Stunden später standen wir dann wieder vor unserer Haustür und konnten es kaum glauben das wir am nächsten Morgen nicht auf der Straße seien sollten. Aber als wir die Tür dann öffneten war auch klar, dass wir hier nicht so schnell wieder weg wollten.