Der gute Morgen begann für uns heute so gegen viertel vor Sieben, nach einer etwas unruhigen und kurzen Nacht. Das Wetter hatte sich im Vergleich zu Gestern noch etwas abgekühlt und das Thermometer zeigte -7°. Allerdings hatte es aufgehört zu Schneien und die Sicht klarte ein wenig auf. Das Frühstück im beim Brockenwirt war genauso gut wie die Betten und wir stärkten uns zusammen mit Karin für den Tag. Danach sollten sich unsere Wege aber erst mal trennen denn Sie begann direkt mit dem Abstieg und wir wollten uns erst nochmal das Brockenhaus (Museum) anschauen. Hier gab es allerlei zu Bestaunen. Von der Geschichte des Brockens über Flora & Fauna bis zur Grenzöffnung und der friedlichen „Inbesitznahme“ der Lauschstation im November ’89.
Als wir durch die Ausstellung durch waren und auch noch den Brockenstempel eingesammelt hatten, war es dann aber auch schon 11:30. Puh ganz schön spät. Also haben wir noch schnell ein Beweisfoto am Brockenstein gemacht und den Abstieg begonnen.
Man denkt, oder besser dachte, vielleicht das der Abstieg um einiges leichter sei aber das stimmte nur bedingt. Der Sturm gestern Abend hatte die Asphaltstraße, die auf den Gipfel führt, teilweise recht stark vereist und so ging man mit Trippelschritten den Berg hinab. Auf der Tour vom Brocken Richtung Thale wandert man die Asphaltstraße bis zum Gelben Brink (4.3 km) und das geht schon mal gut in die Beine.
Am Brink sammelten wir dann unseren 16 Stempel, was für gleich bedeutend mit der Silbernen Wandernadel war und tauchte danach in den Winterwald Richtung Drei Annen ein. Hier lag eine Schneedecke von 10 cm und es fehlten nur noch Schlitten und Glöckchen um die Weihnachtsstimmung zu komplettieren. Dann ging es vorbei an der Arentsklippe und dem Trudenstein, die uns zwei Stempel und einen Cache bescherten.
Was wirklich gut zu erkennen war, war das man immer tiefer kam, den Heute ging es insgesamt 720 Höhenmeter bergab, so dass die Schneedecke merklich abnahm.
Kurz vor Drei Annen kehrten wir dann noch einmal in den Hohnehof ein, eine Rangerstation mit „Erlebnisspark“, um uns ein wenig zu stärken. Hier gibt es unteranderem auch einen Löwenzahn-Entdeckerpfad, den wir allerdings nur streiften und so nur den WasserRadSchraubenAntrieb ausprobieren konnten.
In Drei Annen konnten wir dann noch einen letzten Blick auf die Brockenbahn erhaschen, die gerade im Bahnhof stand und dann ging es auf die letzte Etappe Richtung Königshütte. Diese führte durch das zauberhafte Steinbachtal, vorbei an den Rabensteinen zum Königshütter Wasserfall wo wir den letzten Stempel des Tages einsammelten.
Einen Kilometer später, als wir im Hotel ankamen, sahen wir schon jemand winkend auf uns zukommen, Karin! Sie hatte sich mit einer zufälligen Wanderbekanntschaft Namens Manuela, an diesem Abend zum Essen in unserem Hotel verabredet. Als wir nach einer kurzen Umziehpause dann in das Restaurant kamen setzten wir uns einfach zu diesen beiden mit an den Tisch. Manuela, so erfuhren wir, sei an diesem Morgen um 6 Uhr in Altenau aufgebrochen und sei dann die vollen 33 km bis nach Königshütte durchgewandert… in 8 Stunden! Das nötigt dann einem doch reichlich Respekt ab.
Heute kam es mir so vor, dass wir bedingt durch den späten Aufbruch, so durch den Tag gehetzt wären und dadurch ein wenig von der Schönheit des Weges nicht so wahrnehmen konnten. Zusammenfassend kann man aber auch sagen das wir nach 4 Tagen, ein wenig müder werden und wir mittlerweile zusammen 4 Blasen zählen können. Aber der Wille anzukommen ist ungebrochen!